Herpes bei neugeborenen Welpen

Herpes bei neugeborenen Welpen

Herpes bei neugeborenen Welpen 150 150 Vorstand

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Helena Behm, eine sehr bekannte und erfahrene Kurzhaar-Züchterin aus Finnland freute sich über einen Wurf mit 12 Welpen, die allesamt innerhalb weniger Tage an Herpes-Virus eingegangen sind. Diese schreckliche Erfahrung schildert sie für uns als Züchter und wir bedanken uns für die Freigabe auf unserer Internet-Seite.

Wie die meisten schon wissen, hatten wir einen der schlimmsten Albträume, die man als Züchter nur haben kann – der Verlust aller neu geborenen Welpen. Die Menschen neigen offenbar dazu, zu mystifizieren oder Dinge zu übertreiben. Um Missverständnisse und Übertreibungen auszuschließen, will ich nachstehend die Fakten und Informationen zu diesem Fall schildern.

Meine Hündin „Fiona“ wurde versorgt und geimpft, wie es sich für eine bevorstehende Trächtigkeit gehört. Also, weder sie noch der Deckrüde hatten die Basis für eine Herpes-Infektion. Wäre das der Fall gewesen, hätte die Hündin die Welpen früher abgestoßen oder die Welpen wären schon bei der Geburt sehr schwach gewesen und damit in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand. Das war aber nicht so. Vermutlich hat die Hündin selbst ihre Welpen angesteckt durch Kontakt mit anderen Hunden. In der ersten Woche nach der Geburt hatten wir einige neue Hunde bei uns aufgenommen. Es wird vermutet, dass 60-90 % aller Hunde latente Herpes-Viren Träger sind. Erwachsene Hunde verkraften das aber gut, da sie weitere Schäden durch den Aufbau eines leichten Fiebers verhindern. Sie zeigen dann höchstens leichte Symptome wie Nasenlaufen, leichten Husten und evtl. auch Mandelentzündung. Herpes-Viren wachsen und vermehren sich in milden/kühlen Temperaturbereichen. Bei normalen 38° C können sich die Viren nicht vermehren. Deshalb haben erwachsene Hunde auch nur selten diese Probleme. Wenn sie Viren Träger sind, können sich diese aber z.B. bei Stress aktivieren. Bei neu geborenen Welpen ist das anders. Sie sind bei der Geburt gesund und vital und beginnen ihr Leben in großen Schritten. Während der ersten drei Wochen ist ihr „Thermometer“ sehr schwach, sie können ihre Temperatur nicht kontrollieren und kühlen daher sehr leicht aus. Wenn sie dann von Herpes-Viren belastet sind, können sie kein Fieber aufbauen um diese abzutöten. Bald leiden sie an Darmproblemen und Durchfall und stellen dann ihre Nahrungsaufnahme ein. Schon nach kurzer Zeit sind sie dann sehr stark geschwächt, atmen hastig und tief und bekommen kaum noch Luft. Das geht einher mit Darmblutungen und letztlich schreien sie vor Schmerzen bis sie nicht mehr lebensfähig sind. Die Inkubationszeit bei Herpes-Viren liegt bei ca. 6 – 9 Tagen. In diesem Fall war es wohl so, dass einer unserer eigenen Hunde Kontakt mit der Mutterhündin bekam. Sie hat dann ihre Welpen geleckt und damit wohl auch infiziert. Diese Situation ist zwar selten, aber wenn sie eintritt, bewirkt sie großen Schaden.

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Er und seine Geschwister verloren den Kampf gegen die Herpes-Viren

Wir Züchter sollten daraus lernen und in dieser Zeit den Kontakt mit anderen Hunden meiden, besonders in den letzten beiden Wochen der Trächtigkeit und in den ersten drei Wochen nach der Geburt. Gerade in dieser Zeit wäre es unklug große Zuchtschauen, Ausstellungen usw. zu besuchen, da die Gefahr weiterer Infektionen besteht, wie etwa Zwingerhusten, Herpes usw.

Wir haben drei Welpen an die Pathologische Chirurgie zur Untersuchung geschickt. Dabei wurde die Herpes-Infektion eindeutig als Todesursache festgestellt. Der Pathologe empfahl unbedingt die Impfung für alle weiblichen Zuchttiere. Er gab uns auch den Tipp, wenn der Verdacht auf Herpes-Viren besteht, die Heizungsanlage auf über 30° C   hochzufahren, damit Welpen, die noch keine Symptome zeigen, evtl. noch gerettet werden können. Durch die Anhebung der Raumtemperatur könnte das weitere Wachstum der Viren gestoppt werden.

Dies ist eine ganz traurige Geschichte, wo so viele Zufälle einen großen Verlust verursacht haben. Ich hoffe aber, hiermit anderen Züchtern zu helfen, damit in ihrem Zwinger so etwas hoffentlich nicht passiert.

Eine letzte Bemerkung noch: Ich möchte unbedingt betonen, dass es sich hierbei nicht um eine Krankheit in besonderen Zwingern, Blutlinien, Verbindungen usw. handelt, sondern es handelt sich hier um eine weit verbreitete Krankheit, die unserer ganzen Aufmerksamkeit bedarf. Sollte jemand noch spezielle Fragen haben, stehe ich mit Auskünften gerne zur Verfügung, soweit ich kann.

Freie Übersetzung des Originaltextes aus dem Englischen.

F.S.