Herbstsonne und viel Schilf

Herbstsonne und viel Schilf

Herbstsonne und viel Schilf 150 150 Vorstand

So präsentierte sich die Dr. Kleemann Zuchtauslese-Prüfung in Viöl vom 11. bis 14. Oktober. Blauer Himmel und Tagestemperaturen von 25° C waren auch für die Bewohner dieser stillen und doch so schönen Gegend zwischen Küste und Nordsee ein Ausnahme Herbst. Geprägt ist dieser Landstrich normalerweise und zu dieser Jahreszeit von starkem Wind und gelegentlich auch Regen. Für die zum Teil weit angereisten Teilnehmer also beste Bedingungen.

Mit der Organisation vor Ort hat der Vorsitzende des Klub Kurzhaar Schleswig-Holstein e. V. Hubertus Krieger und sein Team beachtliches geleistet. An allen Tagen gab es eine straffe Organisation, die keine Lücken hinterließ. Trotz der in kurzer Zeit eintreffenden Teilnehmer nahm alles seinen gewünschten Verlauf.

Der Höhepunkt dieses ersten Tages war die Überprüfung des mitgebrachten Formwertes. In jeweils 2 Ringen für Hündinnen und Rüden fand zunächst die Gebiss und Identitäts-Kontrolle statt. Dann stellten sie sich den Zuchtrichtern und mancher Teilnehmer war doch überrascht, dass der mitgebrachte Formwert nicht bestätigt werden konnte. Über die Ursachen lässt sich streiten, dennoch geben sie Anlass darüber nachzudenken. Mit der sich anschließenden Richterbesprechung und dem „Grünen Abend“ beim gemütlichen Beisammensein endete der Tag.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Feld- und Wasserarbeiten. Die z. T. recht weitläufigen Suchen-Reviere boten den Hunden alle Möglichkeiten, ihr Können zu zeigen. Der Wildbesatz zeigte von der Bekassine bis zum Rehwild alles. Besonders zu erwähnen bleibt hier noch die hervorragende Betreuung durch die örtlichen Revierführer. Sie gaben sich alle Mühe, es den Hunden und Führern gerecht zu machen.

Das alte Sprichwort „Am Wasser scheiden sich die Geister“ traf auch hier zu. Ganz hervorragende Gewässer mit dichtem Schilf machten es den Hunden nicht einfach. Erfahrene und wasserfreudige Hunde konnten hier zeigen, zu welchen Leistungen sie fähig sind und andere mussten schnell erkennen, dass sie damit überfordert waren. Hier trennte sich die „Spreu vom Weizen“. Dennoch zeigten einige Hunde hervorragende Leistungen in allen Fächern, was mehrfach mit 4h zum Ausdruck kam.

Eine weitere Überraschung zeigte sich den Teilnehmern und Zuschauern am nächsten Tag. Statt der üblichen Schausuche im Feld wurden alle Hunde, die bestanden hatten, im Ring gezeigt. Einzeln wurden sie dann mit Herkunft, Leistung und Blutaufbau besprochen. Ein neuer, aber informativer Weg, der allgemein akzeptiert und für die Zukunft gewünscht wurde.

Die Teilnehmer, die die abschließende Hubertusmesse in der kleinen, aber ehrwürdigen Kirche in Viöl nicht besuchen konnten, verpassten eindrucksvolle und tiefgreifende Worte des örtlichen Pfarrers. Unterstützung fand er dabei durch ein Bläsersextett, das durch Klangreinheit und Können den Gottesdienst bereicherte.

Der Festabend, ohne lange Begrüßungsreden, mit gemeinsamen Essen fand seinen Höhepunkt in der Preisverteilung mit eingeschlossener Verlosung. Ebenfalls ein Novum, das es in dieser Form bisher nicht gab. Jeder Teilnehmer, ob bestanden oder nicht bestanden, zog bei der Zeugnisübergabe ein Los. Zahlreiche Sponsoren hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und so kamen beachtliche Präsente zum Vorschein. Die Krönung war eine Blaser R 8, es gab ein hochwertiges Druckjagdglas und zu jedem Pokal auch kleinere Geschenke bis hin zum Sack Hundefutter.

Viele Freundschaften wurden hier wieder belebt, andere neu geschlossen. Zusammenfassend kann folgendes Fazit gezogen werden. Es war eine der Dr. Kleemann Zuchtauslese-Prüfungen, die uns allen lange in Erinnerung bleiben wird. Beste Organisation, lückenloser Ablauf der gesamten Veranstaltung, tolle Reviere sowohl Feld als auch Wasser, eindrucksvolle Hubertusmesse und ein geselliger Abschlussabend mit der Preisverteilung. In dieser Runde war der Erfolg die Krönung, aber auch der Misserfolg bald vergessen.

Unsere Teilnehmer hatten beides. Dr. med. vet. Luisa Weber konnte die Prüfung mit voller Punktzahl bestehen und errang damit für ihre Hündin „Aska vom Vöhteich“ das begehrte KS für Kurzhaar-Sieger, wobei die Wasserarbeit Stöbern ohne Ente mit hervorragend 4h bewertet wurde. Eine großartige Leistung, herzlichen Glückwunsch !!

Glück und Pech hatte auch Frau Dr. med. vet. Martina Schafmayer mit ihrem Rüden „Jimbo vom Weserland“, der als schönster Rüde mit V 1 (Vorzüglich an erster Stelle)– herausgestellt wurde. Trotz seiner Suche mit 4h (also vorzüglich) konnte er in zwei Fächern nicht überzeugen und damit nicht bestehen.

Paul Bockhold erging es ebenso. Sein Rüde „Nero II vom Dinkelhof zeigte in allen Fächern eine „Sehr gute“ Leistung. Nur beim Stöbern ohne Ente konnte er nicht restlos überzeugen.

Karl-Friedrich Mählmann führte seine Hündin „Aischa von der Nienburg“, die in allen Fächern mit „Sehr Gut“ brillierte, an diesem Tage reichte aber die Nasenleistung und die Suche nicht den Anforderungen einer Dr. Kleemann Zuchtausleseprüfung.

Aber so ist das im Leben, mal spielt das Glück mit, mal steht man ganz alleine da. Aber ein Trost bleibt allen, der Hund ist nach der Prüfung derselbe wie vor dem Test, er ist und bleib der „Beste“.

F.S.