Totverbeller und Totverweiser

Totverbeller und Totverweiser

Totverbeller und Totverweiser 150 150 Vorstand

Ausbildung mit hohem Anspruch

Wer schon einmal das tiefe Bellen eines Hundes am gefundenen Stück durch den Wald hallen hörte, der weiß, was ich meine – das sind Gänsehautmomente.

Ein Totverbeller ruft seinen Herrn.

Die hohe Kunst des Totverbellens zu erlernen, dieser Herausforderung stellten sich im Frühjahr 2020 sechs motivierte Hundeführer/in mit ihren vierbeinigen Jagdkameraden unter Helmut Dierkers strenger Federführung. Helmut Dierker konnte in den vergangenen Jahren bereits mehrere Totverbeller erfolgreich ausbilden. Auch in diesem Jahr sollte ein junger Drahthaarrüde mit ihm diesen Weg beschreiten. Zwei weitere Teilnehmer entschieden sich, ihre Hunde zu Totverweisern auszubilden.

Die Fähigkeit und den Charakter eines Hundes für dieses Spezialfach zu erkennen, erfordert viel Erfahrung. Dazu kommt eine angepasste Ausbildung, die auch den Hundeführer miteinschließt.

Wie arbeitet der Totverbeller?

Der Totverbeller muss am erlegten oder verendeten Wild, dass er nicht bringen kann, verbleiben und anhaltend Laut geben, bis der Jäger ihn gefunden hat.

Die beste Voraussetzung für diese Arbeit ist ein festes Wesen und ein loser, lockerer Hals.


Der Totverweiser oder auch Bringselverweiser

kehrt im Gegensatz zum Totverbeller vom gefundenen Wild zum Jäger zurück und zeigt durch Aufnahme eines Bringsels am Halsband, z.B. ein kurzes Stückchen Holz oder Leder, dass er gefunden hat. Durch ständiges Hin- und Herpendeln führt er dann den Jäger zum Stück.

Totverbellen und Totverweisen werden auf der VGP bei den Vorstehhunden und auf der GP bei den anderen Jagdhunderassen als Zusatzfach im Anschluss an die Riemenarbeit geprüft.

Ich weiß nicht, von wem dieses Zitat stammt, aber

vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.

So war es dann auch in diesem Frühjahr. Es ist eine monatelange Arbeit einzuplanen und in kleinen, einzelnen Schritten mit ständigen Wiederholungen müssen die Hunde den Ablauf des Totverbellens erlernen. Die Ausbildung eines Totverweisers unterscheidet sich vom Totverbeller, wie vorher schon beschrieben. Aber auch hier müssen viele einzelne Schritte erlernt werden. Und für beide gilt gleichermaßen – üben, üben, üben.

Die Mühen, die Rückschläge und der Zeitaufwand haben sich gelohnt. Alle acht Hundeführer haben die VGP/GP mit ihren Hunden erfolgreich bestanden.

Sechs als Totverbeller und zwei als Totverweiser.

Das ist umso bemerkenswerter in Relation zu den Prüfungen in Deutschland insgesamt.

Bei den durchschnittlich 1200-1300 VGP Prüfungen pro Jahr bestanden

im Jahr 2016/6 Hunde,

im Jahr 2017/12 Hunde,

im Jahr 2018/5 Hunde,

im Jahr 2019/10 Hunde

als Totverbeller.

Nachzulesen im Deutschen Gebrauchshundestammbuch.

Bei den Totverweisern liegen die Zahlen höher. Hier werden im Schnitt 110-120 Hunde pro Jahr in das Deutsche Gebrauchshundestammbuch eingetragen.

Hier die Ergebnisse der VGP der einzelnen Kursteilnehmer:

VGP bei DK Artland Emsland e.V.:

Totverbeller:

Bero von der Nordhoop, DK, I. Preis/349 Punkte. Geführt von Frau Susanne Ruppel.

 

Jonny III vom Spanger Forst, DD, I. Preis/348 Punkte. Geführt von Herrn Helmut Dierker.

Axel vom Halauforst, DK, I. Preis/342 Punkte. Geführt von Herrn Jan-Hendrik Röhr.

Qucleo vom Kalkrieser Berg, DK, II. Preis/330 Punkte. Geführt von Herrn Tim Gresskamp.


Totverweiser:

Querschläger vom Kalkrieser Berg, DK, I. Preis/346 Punkte. Geführt von Herrn Matthias Gohmann.

VGP bei VDD Gruppe Osnabrück e.V.:

Totverbeller:

Birko van Niederlengerke, DD, I. Preis/352 Punkte. Geführt von Herrn Manfred Horstmeier.

Totverweiser:

Büxe van Niederlengerke, DD, I. Preis/342 Punkte. Geführt von Herrn Manfred Horstmeier.

GP bei Deutscher Jagdterrierclub e.V.:

Totverbeller:

Wolli vom Fliestal, DJT, III. Preis/282 Punkte. Geführt von Herrn Daniel Werries.

An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Glückwunsch und Waidmannsheil an die Hundeführer, insbesondere an den Teilnehmer, der einen Totverbeller und einen Totverweiser erfolgreich geführt hat. Ein ganz besonderer Dank gilt Helmut Dierker. Seine immerwährende Hilfsbereitschaft und Weitergabe seines Wissens waren nicht unwesentlich am Erfolg beteiligt.

Auch in diesem Jahr ist wieder ein Ausbildungskurs für

Totverbeller/Totverweiser

geplant.

Wer Interesse hat, bitte umgehend bei Helmut Dierker melden. E-Mail: Dierker1@gmx.de oder 0171-9511252.

Die erste Einheit hat bereits stattgefunden.

April 2021

DG/FS