Wer kennt diesen Satz vom eigenen NAVI nicht. Wenn er allerdings aus berufenem Munde kommt, bekommt er einen ganz anderen Sinn. So erging es auch Marion Bertling aus Salzbergen. Was war passiert?
Seit vielen Jahren ist Marion Bertling aktive Jägerin. Für sie gehört der Hund an ihrer Seite zur praktischen Jagdausübung. Ihre besondere Liebe gehört der Rasse Deutsch-Kurzhaar. Ihre erste Hündin „Kora vom Salzberg“ hat sie selber ausgebildet und auf vielen Prüfungen bis zur Meisterschaft (VGP – Verbands-Gebrauchsprüfung) geführt. Daraus erwuchs das Interesse, sich weiterzubilden. Sie entschloss sich, das Amt des Verbandsrichters anzustreben. Dazu gehört eine lange Anwartschaft als Richter-Anwärter, d. h. sie musste auf vielen Verbandsprüfungen die Leistungen der Hunde besprechen und schriftlich niederlegen. In diese Vorbereitungen hat sie fast drei Jahre investiert. Nach einer schriftlichen und mündlichen Prüfung vor dem Prüfungsausschuss des Jagdgebrauchshund-Verbandes bekam sie dann ihre Berechtigung als Verbands-Richter. Das war ihr aber nicht genug. Zum Ausbildungsprogramm der Hunde gehört auch die Arbeit auf der Wundfährte. Dazu muss der Hund verunglücktes, krankes oder verwundetes Wild suchen. Eine reizvolle aber auch zeitraubende Arbeit im Sinne der Waidgerechtigkeit. Mit ihrer Hündin „Kora“ war sie auch bei dieser Arbeit erfolgreich. Das bot ihr dann die Möglichkeit, auch für dieses Spezialgebiet eine Zusatzprüfung als „Verbands-Richter mit Zusatz Schweiß“ erfolgreich abzulegen. So ausgerüstet, sammelte Marion Bertling Informationen, Erfahrungen und auch nationale und internationale Kontakte. Erst im November 2018 wurde sie als Verbandsrichterin zu einer internationalen Deutsch-Kurzhaar-Prüfung nach South Dakota USA eingeladen.
Neben der jagdlichen Seite gibt es aber auch die „Züchterische“. Dazu treffen sich einmal jährlich Deutsch-Kurzhaar Hunde zu einer Zuchtschau. Ausgewiesene Experten (Formwert oder auch Spezilal-Zucht- Richter) bewerten die vorgestellten Hunde und vergeben dann den festgestellten Formwert. Auf Basis dieser Informationen kann der Besitzer oder auch Züchter überlegen, ob sein Hund/Hündin ggf. für die Zucht eingesetzt werden kann.
Dieses Amt als „Spezial-Zuchtrichter“ für kontinentale Vorstehhunde anzustreben, war das nächste Ziel für Marion Bertling. Dazu gehört eine ganz besondere Gabe, das Exterieur, die Anatomie, das Gangwerk usw. richtig zu sehen und genauso wichtig ist, auch richtig zu bewerten. Schon früh ließ Marion Bertling erkennen, dass sie über die notwendige Sachkenntnis und das richtige Fingerspitzen-Gefühl verfügte. Mit entsprechender Anleitung und Unterstützung ging sie auch diese Aufgabe an. Über fast drei Jahre hat sie sich auf vielen Zuchtschauen und bei ausgewiesenen Fachleuten auf diesem Gebiet aus- und weiterbilden lassen. Die dazu erbrachten schriftlichen Unterlagen wurden schließlich gesammelt und dienten als Bewerbung für das angestrebte Amt als Zulassung. In einem praktischen Prüfungsteil mussten dann Hunde auf einer Zuchtschau mündlich besprochen und schriftlich bewertet werden. Vor dem Prüfungsgremium des VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) musste dann die abschließende schriftliche Prüfung abgelegt werden.
Dann kam die erlösende Information: „Sie haben das Ziel erreicht“ Eine Erleichterung und gleichzeitig eine Genugtuung für sich selber. Eine Belohnung für viele Jahre Arbeit, die manchmal auch nicht gerade einfach war. Aber es hat sich gelohnt – „Herzlichen Glückwunsch“ von uns allen. Wir wünschen Marion Bertling eine gute Hand, ein gutes Auge für ihre Aufgaben als Leistungs- oder auch als Spezial-Zuchtrichterin.
Juli 2019 F.S.